Kooperation zwischen Hochschule und Schornsteinfeger-Bundesverband

Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) und der Schornsteinfeger-Bundesverband (ZIV) haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie ergänzt den Bildungsweg im Schornsteinfegerhandwerk um einen zusätzlichen Pfad. Ab dem Wintersemester 2024/25 besteht die Möglichkeit, parallel eine Ausbildung zum Schornsteinfeger zu machen. Gleichzeitig wird an der HFR im Studiengang „Erneuerbare Energien“ einen Bachelor of Science (B.Sc.) erworben.

v.l.: Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor der HFR, ZIV-Präsident Alexis Gula und Prof. Dr. Martin Brunotte, Professur für Regenerative Energien und Energieplanung an der HFR, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.
Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor der HFR, ZIV-Präsident Alexis Gula und Prof. Dr. Martin Brunotte, Professur für Regenerative Energien und Energieplanung an der HFR. ( v. l.) – © Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband

Damit eröffnen der Verband und die Hochschule jungen Schornsteinfegern einen neuen und zukunftssicheren Weg zur Übernahme von Kehrbbezirken. Im Zentrum der Vereinbarung steht die Einführung eines neuen Studienprofils „Schornsteinfeger“. Es integriert spezifische Inhalte des Schornsteinfegerhandwerks in den Studiengang „Erneuerbare Energien“. Absolventen dieses kombinierten Bildungsgangs erhalten eine gleichwertige Qualifikation zum traditionellen Meisterabschluss im Schornsteinfegerhandwerk. Damit soll ihnen das Recht zur Selbstständigkeit ermöglicht werden.

Schornsteinfeger-Bundesverband zukunftssicher

„Die Kooperation mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg ist ein Meilenstein für das Schornsteinfegerhandwerk. Sie ermöglicht es uns, das Handwerk zukunftssicher aufzustellen, indem wir traditionelle Fertigkeiten mit modernstem Wissen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien verbinden sowie unsere etablierten Wege zur Fort- und Weiterbildung durch einen Qualifizierungsweg mit Hochschulabschluss ergänzen. Dies ist ein bedeutender Schritt, um unseren Beruf für junge Leute, für Unternehmensnachfolgerinnen und -nachfolger noch attraktiver zu machen und die wichtigen, unersetzlichen Beiträge unseres Berufsstandes zur Energiewende langfristig abzusichern,“ sagt Alexis Gula, Präsident des ZIV.

Das Schornsteinfegerhandwerk ist für das Gelingen der Energiewende in Deutschland von großer Bedeutung. Schornsteinfeger haben bundesweit täglich über 200.000 Kundenkontakte. Sie spielen damit eine Schlüsselrolle in der Beratung der Hausbesitzenden bei allen Fragen, die Heizungssysteme betreffen. Sie können technologie-offen und ohne eigene Verkaufsabsichten bei Systemwechseln, mit Blick auf Effizienzsteigerungen, Schadstoffreduktionen und der Integration erneuerbarer Energien beraten. Die Zeiten, in denen man das Schornsteinfegerhandwerk nur mit dem Kehren assoziiert gehören der Vergangenheit an. Viele haben Zusatzqualifikationen z.B. zum Gebäudeenergieberater oder zur -beraterin erworben. Das erfolgt zumeist nebenberuflich und nach der Übernahme eines Kehrbezirks. In der Zusammenarbeit mit der HFR kann die Qualifikation früher, und im Rahmen eines Hochschulabschlusses erworben werden.

Maßgeschneiderte Module

Im Rahmen dieser Kooperation integriert die HFR maßgeschneiderte Wahlpflichtmodule in das Studiengangportfolio. Sie sind auf die Anforderungen des Schornsteinfegerhandwerks abgestimmt . Sie werden von Lehrbeauftragten mit einem entsprechenden beruflichen Hintergrund gelehrt. Erfolgreiche Absolventen dieser Module erhalten auf ihrem Bachelorzeugnis den Nachweis des Studienprofils „Schornsteinfeger“. Der ZIV unterstützt die HFR dabei, diese Module praxisnah zu gestalten. Der Verband will so sicherstellen können, dass Ausbildung und Studium reibungslos parallel verlaufen können.

Diese Verbindung von akademischer und handwerklicher Ausbildung soll die Attraktivität sowohl des Studiums als auch des Schornsteinfegerhandwerks erhöhen. Sie trägt dazu bei, die Versorgung von Gebäuden mit erneuerbaren Energien zukunftssicher zu gestalten. „Durch diese Kooperation schaffen wir wird eine einzigartige Möglichkeit, die Theorie der erneuerbaren Energien mit der Praxis des Schornsteinfegerhandwerks zu verknüpfen. Dies stärkt nicht nur die Berufsqualifikation, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der Energiewende in Deutschland“, betont Bastian Kaiser, Rektor der HFR. „Wir bringen das Wissen aus dem Hörsaal direkt in die Haushalte – und das ist unser Erfolgsrezept.“ Das Modell startet zum Wintersemester 2024/25 mit Ausbildungsbeginn August/September 2024.

www.schornsteinfeger.de